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Freitag, 6. September 2013

6.9. wieda dahoim

Wohlbehalten bin ich seit gestern wieder in Augsburg angekommen und das Abenteuer Island ist nun vorbei. Insgesamt ist der Prius bei dieser Reise 6883 km gerollt und hat 381 Liter Benzin gebraucht, das macht im Durchschnitt 5,5 l/100km trotz voller Besetzung und Dachgepäck :-)

Ich habe mich gefreut, dass es ein paar neugierige Mitleser im blog gegeben hat. Allen, die die Erlebnisse dieser Reise noch einmal nachlesen, wünsche ich viel Freude.  


Also am Besten im blog-Archiv rechts das oberste Datum anklicken, und die Reise kann noch einmal von vorn beginnen.
ciao
Michael

Samstag, 31. August 2013

31.8. Bergen (Rügen) 777 km

Die heutige Etappe war die bisher längste Tagesetappe.
Nachdem wir am Morgen um 6.00 Uhr auf dem Schiff geweckt worden waren, mussten wir bis 7.00 Uhr unsere Kabine verlassen. Das war nicht das Problem. Aber danach kam die erste Herausforderung, nämlich die Schlacht am Frühtücksbbuffet. Es war nicht einfach, überhaupt einen Platz zu bekommen, aber es ist uns gelungen. Das Personal hat von vornherein gar nicht erst mitgekämpft und diesmal kein schmutziges Geschirr abgetragen, sondern die Tellerstapel auf den Tischen einfach ignoriert. Wahrscheinlich in der Annahme, dass die Gäste dann schneller wieder das Schlachtfeld räumen...
Die Fähre legte dann pünktlich im Hafen von Hirtshals an und das Autodeck wurde geöffnet. Da kam die nächste Herausforderung: Es galt einen Weg zum Auto zu finden, denn diese waren so dicht nebeneinander und hintereinander geparkt, dass nur vereinzelt ein Durchkommen möglich war. Und als mich dann ein "netter" Herr nicht an seinem Auto vorbeilassen wolle, da er einen Kratzer an selbigem befürchtete, stieg die Kampfstimmung und explodierte schließlich, als er handgreiflich wurde und meine Mutter zurückschob.Den Kampf haben wir natürlich für uns entschieden und unser Auto mit dem Gepäck erreicht.
Die dritte Herausforderung war eine Geduldsprobe, denn bis wir endlich die Fähre mit dem Auto verlasen konnten, mussten erst die Busse und Autos im Unterdeck heraus manövriert werden. Und das brauchte eine 3/4 Stunde.
Dann rollten wir vom Schiff und anschließend 370 Kilometer durch Dänemark bis wir 15:30 Uhr Flensburg erreichten. Dort verließen uns Monika und Joachim und fuhren mit dem Zug zurück nach Augsburg.

Für mich und Bärbel ging die Reise mit dem Auto noch ca. 400 km weiter auf die Insel Rügen, wo es ein Wiedersehen bei ihrer Schwester Christel gab. Wir erreichten unser Ziel gegen 21:00 Uhr und für uns völlig ungewohnt war es schon lange dunkel.



Am nächsten Tag fuhren wir nach Binz und ich wurde wieder in die Realität auf deutschen Straßen zurückgeholt: Es war Sonntag und viele Urlauber wollten die Insel wieder verlassen. Deshalb war auf der entgegenkommenden Fahrspur eine endlose Autokolonne. Grauenhaft. Wie sehnte ich mich doch zurück nach Island, als wir Autos nur im 30 Minuten Takt begegneten.


Schön war der Gottesdienst in der neu gebauten Kirche von Binz. Eine Diaspora- und Urlaubergemeinde, die von Herzen mitfeierte, und ein junger Pfarrer der authentisch und mit beiden Beinen auf der Erde stehend glaubhaft eine frohe Botschaft verkündete.  
Anschließend gab es Mittag im Gastmahl des Meeres: Zander in Butter gebacken.

Bevor wir die Heimreise antraten, machten wir noch einen Abstecher zu den Feuersteinfeldern

und zur Seebrücke Sellin.





Mittwoch, 28. August 2013

28.-31.8. auf See 823 nautsche Meilen (1524 km)



Abschied von Island
Die Norröna bringt uns wieder zurück von der Insel auf das Festland. Eine Woche lang braucht sie von Hirtshals über die Farörer Inseln nach Island und wieder zurück. Ich genieße die Fahrt, sitze windgeschützt am Heck und schaue den Wellen hinterher. Ein paar Möven begleiten uns und zeigen ihre Flugkünste.




Hier ein paar Daten vom Schiff:
Es ist 165 Meter lang, kann fast 1500 Passagiere an Bord nehmen, dazu 600 Autos. Die Crew besteht aus 118 Personen. Die Fähre hat 9 Decks, wovon das erste nur für den Treibstoff ist, denn pro Tag verbraucht der Motor 77 Tonnen.

Auf dem Schiff habe ich auch schon mal Zeit, meine über 5000 Fotos durchzuschauen und die unbrauchbaren zu löschen. (ich habe auf meinem pc bereits alle Musik- und Hörspieldateien gelöscht, um für die Fotos und Videos Platz zu haben). Island ist mit seinen Naturschauspielen ein Paradies für Fotografen und die meisten Menschen, die uns begegnet sind, waren mit einem Fotoapparat bewaffnet. Viele davon auch mit Vollvormatkamera, Stativ und entsprechenden Objektiven. Um wirklich gute Bilder zu machen, hätte ich noch mehr Zeit gebraucht, um am Abend oder Morgen an den Wasserfällen, Bergen oder am Meer zu sein. Das hat aber unser Zeitplan nicht zugelassen (ganz zu schweigen von der Ungeduld der Mitfahrer). Manchmal jedoch hatten wir Glück und waren zur rechten Zeit da, so dass die Sonne hervorkam und einen Regenbogen über den Wasserfall zauberte.



Bald legen wir wieder von den Farörer Inseln ab. Ich sitze am Heck des Schiffes in ca. 20 m Höhe und beobachte, wie die Container rückwärts eingeladen werden. Dazu kommen sechs Reisebusse, die sich ebenfalls rückwärts auf die Fähre schieben. Heute scheint sie gut ausgebucht zu sein und wahrscheinlich wird jeder Zentimeter gebraucht, denn mitunter kommen die Autos und z.T. die Busse wieder aus der Fähre heraus, um erneut an einen anderen Standort hinein zu fahren. Ein spannendes Schauspiel. Sogar ein paar Zaungäste aus der Stadt haben sich eingefunden und auch der „Dorftrottel“ ist dabei und beobachtet Hände schüttelnd und aufgeregt hin- und herlaufend das Geschehen und versucht hinter dem Zaun die LKW einzuweisen. Es dauert eine Weile bis alle Container in der Fähre verstaut sind und sie endlich zum Ablegen bereit ist. Pünktlich um 21.00 Uhr (was ich bei dem emsigen Treiben nicht für möglich gehalten hätte) legen wir wieder ab. Die Nationalhymne ertönt und im Hafen gibt es ein kleines Feuerwerk. 

Dienstag, 27. August 2013

27.8. Wendepunkt (Husavik)

Hallo Ihr Lieben,

wir haben mit 66 Grad 2 Minuten und 44 Sekunden den nördlichsten Punkt unserer Reise erreicht. Ab jetzt geht unsere Fahrt zurück in den Süden.


Wir sind in Husavik, dem Ausgangspunkt für Walbeobachtungen und Monika ist mit Joachim für 3 Stunden auf dem Atlantik draußen, um Wale zu beobachten. Ich sitze derzeit im Museum und informiere mich lieber auf dem Festland über diese großen Säugetiere.



Montag, 26. August 2013

26.8. Mückensee 170 km




Heute konnten wir uns davon überzeugen, dass der Mückensee – Myvatn - seinen Namen zu Recht trägt. Eine wunderschöne Gegend, die offensichtlich auch den Mücken gut gefällt, denn sie umschwirrten uns und wir versuchten daher, nur mit geschlossenem Mund zu atmen. Ganz clevere Mücken schafften es in die Nase oder in die Ohren zu fliegen. Nur gut, dass diese Art von Mücken nicht sticht. Lästig waren sie trotzdem. Manche Menschen schützten sich daher mit Netzen vor dem Kopf.



Wir machten einen Spatziergang durch Dimmuborgir, einem Lava-Labyrinth mit faszinierenden  Lavaformationen. Monika und Joachim wanderten mal schnell über den 432m hohen Hverfjall-Krater, während ich mit Bärbel die Aussicht über den Myvatn genoss. Dann ging es weiter zu den Schwefelquellen von Namaskard. 


Hier zischte heißer Dampf aus der Erde und blubberte der heiße Schlamm. beeindruckend.

Und da wir ihn noch nicht gesehen hatten, fuhren wir auf dem Rückweg am Wasserfall der Götter, dem Godafoss vorbei.


25.8. Geocaching 414 km



Um unsere neue Unterkunft zu finden, waren wir wieder auf die GPS-Koordinaten angewiesen, denn nach der vorliegenden Beschreibung sind wir zuerst über das Ziel hinausgeschossen und mussten wieder umkehren. Da ich, wie schon gesagt, in unserem Auto keine Karte von Island im Navi habe, finde ich es toll, dass es mir die Koordinaten mitteilt:



Das Ferienhaus, das wir an diesem Platz vorfanden, übertraf dann alle unsere Erwartungen. Ein super eingerichtetes Holzhaus, wo wir uns wohlfühlen, dazu eine große Terasse, diesmal auf mehreren Ebenen, ein großes Grundstück, welches an einem Fluss endet, zwei kleine Gartenhäuschen (eines für Waschmaschine und Trockner und eines als Geräteschuppen)  und natürlich wieder ein hot pot.


Bevor wir diese Domizil in Beschlag nahmen, kamen wir heute noch an folgenden Orten vorbei:

Bei den getrockneten Fischen in Hvammstangi, als wir auf Robbensuche gingen:



Bei der Torfkirche Vidimyrarkirkjar, die 1835 gebaut wurde und eine von drei Torfkirchen ist, die noch als Pfarrkirche fungiert.


Und dann fuhren wir noch durch die Gegend, wo der Weihnachtsmann wohnt.




Samstag, 24. August 2013

24.8. Hraunfossar Wasserfall 145 km



Islands größte Heißwasserquelle war heute das erste Reiseziel. Sie heißt „Deildartunghver“ und liefert pro Minute 180 Liter kochend heißes Wasser. Energie, die u.a. nebenan zum Heizen der Gewächshäuser genutzt wird. Daher konnten wir gleich eine Tüte Tomaten für 100 Kronen an einem Selbstbedienungsstand mitnehmen.


Auf dem Weg zu den Hraunfossar Wasserfällen machten wir einen Zwischenstopp im Reykholt. Während Monika sich im Museum über Snorri Sturluson informierte, der im 13.Jh. die Edda geschrieben hat, nutzte ich die Chance eines freien Internet-Zuganges, um meinen blog zu aktualisieren. Bis zu den Wasserfällen war es nicht mehr weit und wir waren fasziniert, wie eine ganze Serie von kleinen Wasserfällen geheimnisvoll aus dem Lavagestein heraustrat. Hier verbrachten wir eine ganze Weile, um dieses Naturschauspiel auf uns wirken zu lassen.


Monika hatte irgendwo gelesen, dass es in der Nähe auch Lava-Höhlen zu besichtigen gibt, und so machten wir uns auf die Suche und begaben uns ein Stück über die Schotterpiste ins Hochland. Nach einigen Kilometern erreichten wir dann die Höhlen von Surtshellier. Die Wolken hingen tief und versuchten die Erde zu berühren und wir wanderten bei kaltem Wind über das Lavafeld und bestaunten die Höhlen.



23.8. Bierquelle 352 km



Klingt komisch – ist aber so: die Quelle, an der wir heute vorbeikamen, hat den Namen „Ölkelda“, was wörtlich übersetzt „Bierquelle“ bedeutet. Das Hinweisschild an der Straße entdeckten wir leicht, die Quelle jedoch haben wir dann aber erst einmal eine Weile zwischen einigen Bauernhöfen suchen müssen. Schließlich fanden wir einen kleinen Hahn auf einer Wiese und auch die entsprechende Hinweistafel dazu. Leider kam aus dem Hahn doch kein Bier, was hier im Lande sehr verwunderlich wäre, denn das einheimische Bier hat nur 2,25 % Alkohol, kostete aber schon einmal das Doppelte wie bei uns. Was aus dem Hahn kam, war prickelndes Mineralwasser und wahrscheinlich haben die Isländer bei dem Prickeln der Kohlensäure schon an Bier gedacht.



Unser Weg führte uns heute über die Snaefellsnes-Halbinsel und der nächste Stopp war in Budir an der Atlantikküste.



Hier machten wir einen kleinen Spatziergang am Strand durch roten Muschelsand zwischen schwarzen Basaltgestein, bevor wir zu den Basaltfelsen von Arnastapi kamen. 



 Es war gigantisch zu beobachten, wie das Meer gegen die Basaltsäulen brandete und dabei oft meterhoch spritze. Im Basalt waren Höhlen in denen das Wasser dieses Schauspiele vollbrachte und wir schauten von oben zu.
Dann ging es weiter um den Snaefellsjökull herum (Das Wetter war heut leider nicht so schön und so hat Monika bei ihrem Schlaf im Auto nicht allzu viel verpasst. Spannend wird es für mich erst, wenn Bärbel fährt und Joachim als Beifahrer mit seiner Sehbehinderung auf der Karte den Weg sucht).

Ein Zufalls-stopp auf einem Rastplatz offenbarte sich als Glückstreffer, denn als wir hier ein Stück in die Natur liefen (während Monika im Auto weiter schlief) standen wir plötzlich vor diesem Wasserfall:



22.8. Reykjavik 155 km



Heute war wieder Quartierwechsel angesagt. Unsere Reise führte uns weiter auf der Insel in Richtung Westen. Dabei passierten wir die Hauptstadt, der wir einen kurzen Besuch abstatteten.


In dieser kleinen Großstadt lebt der größte Teil der Menschen von Island. Ein hübsches Zentrum mit Kaffees, Bars und Läden für Touristen. Überrascht war ich vom Inneren der Hallgrimskirche, die von außen einer Reihe Basaltsäulen nachempfunden ist.


Unser neues Quartier für die nächsten drei Nächte hat einen traumhaften Ausblick von der Terasse und Monika beobachtet, wie die Wolken mit den Bergen kommunizieren. Es ist gleich 22.00 Uhr und langsam wird es schon dunkel. Zeit für den gemeinsamen Tagesausklang im hot pot. (der hier ständig mit 40 Grad befüllt wird).

Mittwoch, 21. August 2013

21.8. Regentag



Der Himmel ist grau, draußen pfeift der Wind, die Zweige der Bäume werden hin- und hergepeitscht und der Regen zieht waagerecht vor dem Fenster vorbei. Wie schön, dass wir heute einen Ruhetag eingeplant haben. So komme ich endlich dazu, die letzten Tagebucheintragungen nachzuholen und schon mal auf der Karte zu schauen, wo uns der Weg in den nächsten Tagen hinführen wird.
Ich genieße die Ruhe in unserem Traumhaus während die anderen in die Hauptstadt zum Schoppen gefahren sind.  




Am Meisten genieße ich es, ohne Radio und Fernseher zu sein. Die Musik kommt von Draußen: Regentropfen trommeln auf das Dach und den Blick in die Weite habe ich aus dem Haus in alle 4 Himmelsrichtungen.

Jetzt werde ich mich über das schmutzige Geschirr hermachen und Spülen. Das kalte Wasser kann man bedenkenlos trinken, aber wenn ich warmes Wasser aufdrehe, verbreitet sich im Raum ein Schwefelgeruch. Das hat was.  ;-)  
Morgen wechseln wir die Unterkunft und ich hoffe, dass die neue Herberge auch mit einem Internetzugang ausgestattet ist. - Sonst melde ich mich später wieder.

20.8. Geysier 230 km



Wenn ich am Morgen aufstehe, ist die Sonne schon lange vor mir wach. (das ist meistens so) Und obwohl sie erst gegen 22.00 Uhr untergeht, sind die Tage viel zu kurz, um alles zu sehen und genießen, was uns begegnet. Auf dem heutigen Programm standen als erstes Pingvellier:



Danach ging es nach Geysier um den Strokkur zu beobachten. Strokkur ist der kleine Bruder vom Geysier, der im Gegensatz zu ihm noch aktiv ist und in Abständen von 5 Minuten eine Fontäne in die Höhe spritzt.


Bei diesem Schauspiel waren wir leider nicht allein zugegen, denn die Touristen kommen nicht nur mit Autos, sondern auch mit Reisebussen zu diesem Naturschauspiel. So wurden wir vor unserem Auto mit Augsburger Kennzeichen auch freundlich von Leuten aus der Heimat angesprochen, die auf einer Kreuzfahrt unterwegs sind und einen Busausflug von Reykjavik hierher gemacht haben. Im Gegensatz zu uns waren sie an den Zeitplan gefesselt und mussten gleich in den Bus steigen, der sie zurück zum Hafen bringt.
Wir lassen uns Zeit und fahren weiter zum nächsten Highlight, dem mächtigen Gullfoss. Hier mussten wir etwas warten, bis die Wolken dann endlich die Sonne freigaben und wir den Regenbogen über dem Wasserfall sehen konnten.


Auf dem Rückweg kamen wir dann noch an einem kleinen Explosionskrater vorbei.


Und nach dem Abendessen stiegen wir gegen 10.00 Uhr, nachdem der Vollmond aufgegangen war, wieder in unseren hot pot auf der Terasse.


   

19.8. Blaue Lagune 290 km





Dass es in der Erde blubbert wie dicker Brei im Kochtopf konnten wir heute live und in Farbe erleben, denn heute besuchten wir Reykjanes, die "Rauchhalbinsel". An vielen Stellen dampft und zischt es hier aus der Erde. Hier ist auch die Nahtstelle der beiden Kontinentalplatten von Amerika und Eurasien. So waren wir am gleichen Tag in Europa und Amerika.


Gleich in der Nähe von den Klippen von Reykjanesviti hatten wir einen herrlichen Ausblick auf den Atlantischen Ozean:


Weiter ging es dann zur Blauen Lagune, der wir nur einen kurzen Besuch abstatteten.  Der Eintritt kostet hier 40 Euro pro Person und das hätte sich für eine Stunde nicht gelohnt. Auch von außen konnten wir ein wenig blaues Wasser sehen.


Da wir nicht in der blauen Lagune baden waren, haben wir nach der heutigen Tour den hot pot an unserem Ferienhaus gefüllt: Eine übergroße Wanne auf der Terasse. Heißes Wasser gibt es hier zum Nulltarif allerdings dauerte die Befüllung fast eine Stunde (d.h. das Wasser läuft gerade, während ich im warmen Haus sitze und Tagebuch schreibe. Wenn ich aufschaue, sehe ich durch die vielen Fenster eine schöne Abendstimmung mit verschiedenen Wolken über dem Meer und die Zweige der Bäume werden vom Wind hin und her geschüttelt).Dann ging es ab in den hot pot.  :-)


Im warmen Wasser warteten wir bis der Vollmond ums Haus schaute und am nächsten Tag hatten wir vom Schwefelwasser eine ganz glatte Haut.
So lässt es sich leben.

Dienstag, 20. August 2013

18.8. Hveragerthi 390 km



Auf der heutigen Tour in unser neues Quartier haben wir viel erlebt: 
den schwarzen Strand von Reynishverfi, die Basaltformationen am Strand von Dyrholaey, den 60 Meter hohen Skogarfoss, den Eyjafjallajökull und den Seljalandsfoss. Aber der Reihe nach. 


Zunächst  überquerten wir die Gletscherabflüsse des Vatnajökull auf der unendlich langen Brücke, die wir gestern von oben gesehen hatten.
Da ich nicht selbst gefahren bin, konnte ich während der Fahrt ein paar Fotos von den wunderschönen Eldhraun Lavafeldern machen, die wir im Anschluss durchquerten.
 


Als nächstes erreichten  wir den Basaltstrand von Reynishverfi. Völlig ungewohnt gibt es keinen weißen Sand sondern schwarzen. Das hat auch den Japanern gefallen:



Noch spannender war es jedoch zu sehen, wenn das Meer plötzlich weiter als gedacht an Land kam und die Füße der Touristen umspülte.


Der nächste Stopp war am südlichsten Punkt der Insel bei den Basaltformationen am Strand von Dyrholaey, die z.T über 100 Meter hoch sind:


Dann ging es weiter auf der Ringstraße vorbei an vielen Wasserfällen. Etwas genauer angesehen haben wir uns den Skogarfoss, der sich auf 25 Meter Breite 60 Meter in die Tiefe stürz.


Einen kleinen Zwischenstopp machten wir später bei dem Vulkan, der vor nicht all zu langer Zeit den Flugverkehr mehrere Tage zum Erliegen gebracht hatte und an den wir denken, wenn wir Island hören. Wie hieß er gleich noch mal? Richtig: Eyjafjallajökull. In eienm kleinen Museum kann man den Ausbruch noch enmal nacherleben. (leider reichte dafür bei uns die Zeit nicht mehr)


Denn einen Wasserfall wollten wir noch besichtigen, den Seljalandsfoss



Das Besondere hier ist es, dass man hinter den Wasserfall gehen kann. Das sieht dann so aus:



Unser neues Quartier haben wir ziemlich schnell gefunden, da die Wegbeschreibung gut passte. Und wir hatten endlich wieder einen Internetzugang, nachdem wir tagelang von der Außenwelt abgeschnitten waren. Super, denn jetzt kann ich endlich meinen Blog weiterschreiben, habe ich gedacht.  Aber das war ein Irrtum, denn Google hat natürlich sofort festgestellt, dass ich nicht wie gewohnt daheim in meinem Arbeitszimmer sitze, sondern dass ich mich von einem anderen Teil der Welt einloggen möchte und will daher eine zusätzliche Sicherheitsabfrage per Telefon. Da es gleich wieder Mitternacht war, hatte ich das erst mal verschoben.

17.8. Jökulsarlon Gletschersee 170 km



Vorsorglich habe ich heute meine go-pro-Kamera nicht mehr eingeschaltet. Die Gegend ist einfach zu schön und ich hätte nachher zu viele Bilder und wüsste gar nicht, welche ich loschen sollte. So versuchte ich mich drauf zu beschränken, während der Fahrt nur „mit den Augen zu fotografieren und mit Herzen zu entwickeln“ was gar nicht so einfach war. Die unendlich weite Landschaft ist einfach traumhaft schön.
Am heutigen Tag fuhren wir am Vatnajökull, dem größten Gletscher der Insel entlang. Immer wieder sahen wir die Gletscherzungen, die sich von oben kommend fast bis ans Meer erstreckten. Der erste (Foto)stopp war am Gletschersee Jökulsarlon, in dem mehrere kleine Eisberge schwammen.



Da die Gegend so fantastisch ist, diente sie in mehreren Filmen (James Bond, Tomb Raider, Batman) als Kulisse. Wer Zeit hat, kann mit Amphibienfahrzeugen eine Fahrt auf der Gletscherlagune machen.



Weiter ging es dann zum Skaftafell-Nationalpark:

 


Dieser Nationalpark wurde 1967 eingerichtet. Vom Skaftafell Visitor-Center  ging es dann zu Fuß weiter zum Svatifoss, dem "Schwarzen Fall". Dies ist ein Wasserfall der in einen Kessel aus schwarzem Säulenbasalt stüzt:


Der Weg führte uns weiter zu einer kleinen Anhöhe, von wo wir den Blick hinauf zum Gletscher und zurück ins Tal genießen konnten. Wenn ihr genau hinschaut, könnt ihr im Hintergrund die Brücke sehen, die die weite Schwemmlandebene überspannt. Mehrere Schmelzwasserflüsse durchziehen die Sandfläche wie unzählige Adern und gäbe es die Brücke nicht, müssten wir um die ganze Insel fahren, um auf die andere Seite zu gelangen.



Von der Anhöhe ging es zurück zum Visitor-Center und mit Joachim versuchte ich noch etwas näher an die Gletscherzunge heranzukommen.